Schlangengurke

Gurken sind empfindliche Pflanzen. Sie kommen sehr schnell in den Ertrag und eignen sich sehr gut nach einer späten Frühjahrskultur. Über den ganzen Sommer bietet es sich an, zwei Sätze nacheinander anzubauen.

Sie sind eine wirkliche Mimosen-Kultur. Sie mögen keinen kalten Boden, kein kaltes Gießwasser, keinen Wind aber immer ein Lüftchen, ausreichend Dünger aber bitte nicht alles auf einmal,  eine hohe Luftfeuchtigkeit (75-80%) und schön warm (25-28°C), aber bloß nicht zu warm (>30°C). Und sie werden von Schädlingen nur so heimgesucht: Da wären die Grüne Gurkenblattlaus, die grün-gefleckte Kartoffelblattlaus und die grün-gestreifte Kartoffelblattlaus, die alle gerne an den Blättern saugen. Besonders die Gemeine Wiesenwanze macht uns dieses Jahr zu schaffen: Sie saugt an den Triebspitzen, sodass diese verkrüppeln. Desweiteren sind die Gurkenpflanzen ein Leckerbissen für Blüten- und Zwiebelthripse und natürlich Spinnmilben.

Ist eine Gurke also mal krumm oder hat eine vernarbte Stelle, so ist die Saugtätigkeit dieser kleinen Tierchen dafür die Ursache. Wir haben natürlich auch Nützlinge im Einsatz (Schlupfwespen und Raubmilben), die den Kampf gegen die Übeltäter aufnehmen.

 

Anbau

2018 Geplant für KW 23 nach Fenchel. Gepflanzt am 6.6. (KW24). Etwas überständig, zumal erst 10 Tage später angebunden, da der Draht noch fehlte.

Erste Welkeerscheinung bei tief-dunklen Blättern Ende Juni. Vermutlich zu hohe N-Gehalte. Wir haben nach Fenchel, der mit 100kg N gedüngt wurde nochmal 100kg N/ha Phytogran gedüngt. Das war zu viel bei entsprechend hoher Sonneneinstrahlung und labbrigen Blattgewebe.

1. Ernte 6.7.: 52 St von 400 Pflanzen (also jede achte Pflanze)

 


Düngung

Gurken sind anfällig gegenüber Überdüngung. Es ist also sinnvoller, mehrere Düngergaben über den Kulturverlauf zu geben. Insofern drängt sich das Mulchsystem geradezu auf. Alle 4-6 Wochen frischen Grasschnittmulch lieben die Pflanzen.

Auch locken hohe N-Gehalte vermehrt saugende Insekten an (Läuse, Wanzen).

 


Schädlinge

Kann man die Luftfeuchtigkeit nicht gut hoch halten und steuern, so haben es Spinnmilben leicht. Dagegen helfen dann noch Schlupfwespen.

Am 6.6.2018 haben wir nach Fenchel Gurken gefplanzt. Noch im Juni traten die ersten Verkrüpplungen an den Haupttriebspitzen auf. Mit bräunlichen Fraßstellen. Später entpuppte sich die Gemeine Wiesenwanze als der verursachende Schädling. Gegenmaßnahmen sind spärlich. Neem Azal hilft, ist aber nicht gegen die Wiesenwanze zugelassen.

 


Wanzen

"Die Blätter der Gurke sind eigenartig durchlöchert und meist auch verkrüppelt. Junge Blätter zeigen Einstiche. An den Blattstielen, den jungen Trieben und jungen Früchten sind auch Anstichstellen zu beobachten, an denen sich häufig kleine durchsichtige oder gelbliche Gummitröpfchen bilden. Bei Gewächshausgurken tritt der Schaden oft stärker auf, als im Freiland.
Die beschriebenen Schäden werden durch Wanzen hervorgerufen, die bevorzugt junge noch nicht entfaltete Blätter anstechen und den Pflanzensaft saugen. An den Anstichstellen stirbt das Blattgewebe ab. Beim späteren Streckungswachstum des Blattes wachsen diese abgestorbenen Blattpartien nicht mit. Es bilden sich die auffälligen Löcher.
Die Wanzen selbst findet man kaum an den Pflanzen, da sie sich bei Gefahr sofort fallen lassen. Wanzen schädigen an vielen verschiedenen Pflanzenarten."
Quelle: Pflanzenschutzdienst Gießen

 


Schäden und Krankheiten bei Gurken

Quelle: Wonneberger, Keller (2004): Gemüsebau, S. 243