Blütenendfäule

An der Fruchtunterseite bilden sich erst glasige, dann graubraune, blasige, verhärtete, etwas eingesunkene Flecken, vor allem bei noch nicht reifen Früchten. Diese vergrößern sich später und werden lederartig hart mit Trockenfäule. Meist fallen die Früchte nach Notreife ab. Manchmal kümmern auch die Triebspitzen oder die älteren Blätter haben abgestorbene braune Flecken. Besonders betroffen sind Pflanzen in Glashäusern oder Töpfen mit saurem, humusreichem Boden oder Gewächshaustomaten mit humusarmem, trockenem Boden oder Temperaturen über 30°. Anfällig sind besonders die schnell wachsenden Fleischtomaten. Überhaupt kann zu schnelles Wachsen durch Stickstoffüberdüngung zu einem Kalkmangel beitragen. - Ursache sind physiologische Störungen, z.B. Schwankungen in der Wasserversorgung mit Kalziummangel. Können die Pflanzen wegen zu hoher Luftfeuchtigkeit nicht ausreichend Wasser verdunsten, kann es zu Mangel an Kalzium kommen, das zusammen mit dem Wasser durch Verdunstungssog nach oben transportiert wird. Kalk kann auch festgelegt sein durch Hitze und Trockenheit oder in überdüngten oder salzhaltigen Böden, z.B. bei Überschuss von Kalium und Magnesium. (Quelle: http://www.bio-gaertner.de/pflanzenkrankheiten/Bluetenendfaeule).

 

Bei den Zucchini im Tunnel 2017 war vermutlich eine dreitägige Dauerregenperiode mit 80mm Niederschlag für die Blütenendfäule verantwortlich. Die Luftfeuchtigkeit lag bei 100% und so konnte vermutlich nicht mehr genug Wasser transpiriert werden und mit dem Wasser gelangt das Kalzium zum Zellaufbau an seinen Bestimmungsort. So fehlt es jedoch und die Zellen werden ohne Kalzium gebaut, was zur Fäule an dem Ende der Frucht führt. Etwa 4-5 Tage nach den Regentagen war die Blütenendfäule deutlich an den ganz jungen Früchten zu erkennen.

Hohe Luftfeuchtigkeit (Guttation als Anzeichen) mindert also die Transpirationsleistung.

Gegenmaßnahme: Bei zu erwartender hoher Luftfeuchtigkeit weniger gießen

 

Bei den Pozzano-Tomaten 2017 trat es ebenfalls auf, jedoch deutlich früher. Die stammt von der Roma-Tomate ab und alle Roma-Tomaten sind anfällig für Blütenendfäule. Hier war der Grund vermutlich eine sehr hohe Lichtintensität ("scharfes Licht"), das eine hohe Transpirationsleistung erfordert. Diese kann die Pflanze nicht erbringen, sodass es zur "induzierten Blütenendfäule" kommen kann. Damit verbunden sind auch die absterbenden Blattränder. Auch hier war nicht ausreichend Kalzium vorhanden, um die Zellwände zu bauen.

Gegenmaßnahme: Den Tunnel mit z.B. Kalk dimmen.

 

Ein weiterer Faktor, der zur induzierten Blütenendfäule führen kann ist trockener Boden bei warmen Wetter (>30°C). Hier will die Pflanze transpirieren, kann dies aber aufgrund von Wassermangel nicht.

Gegenmaßnahme: ausreichend gießen.