Aussaat
Pflanzdatum
1. Ernte
Abstand in der Reihe
Pflanzen pro m²
Weg-Breite (Pfl zu Pfl)
Abstand zw Doppelreihe
50*75cm
50
150 (gut)
75 (besser 60-70)
In Medewege bekommen wir die Tomaten als 5cm große Pflänzchen in kleinen "Zigarrenrollen" von Homann. Den ersten Satz in KW 12, den zweiten in KW 15, um sie in KW 18 und 20 zu pflanzen.
Wir topfen sie dann direkt in 13er Töpfe mit Anzuchtsubstrat, was wir zukaufen.
Mit elektrischen Heizlüftern und Minitunneln im Tunnel werden sie insbesondere nachts warm gehalten.
Sobald der Frühjahrssalat aus den Tunneln 'raus ist, pflanzen wir die Tomaten rein. Meist Ende April (18) und Anfang Mai (20).
In KW 33 (14.8.) haben wir die vierte Rispe von Satz 2 angefangen zu ernten.
In KW 43 (23.10.) haben wir noch die ersten Früchte der 11. Rispe von Satz 2 geerntet, bevor der Tunnel geräumt wurde.
Es wurden auch Früchte der 11. Rispe reif. Die meisten Pflanzen wurden jedoch nach der 9. Rispe geköpft. Am 23.10. (nach der letzten Ernte) waren kaum noch unreife Früchte an den Pflanzen.
An jeder Rispe werden etwa 12 Früchte reif. Die letzten Früchte von den mittleren Rispen (4-7) werden später reif als die ersten Früchte der letzten Rispen (8-11).
Die erste Ernte erfolgte am 14.7.
Blüten vom 10.8. haben wir am 20.10. geerntet (10 Wochen).
Eine Frucht mit 1,5cm Durchmesser am 10.8. wurde am 2.10. geerntet
In der zweiten Julihälfte wäre eine zweite Mulcheinbringung sinnvoll gewesen. Etwa 2-4 Wochen später hatten die Pflanzen einen Einbruch aufgrund von Nährstoffmangel.
Gegen Kulturende im feuchteren Herbst wäre ein Strohmulch eine interessante Option, um die Feuchtigkeit im Bestand zu reduzieren um so den Pilzdruck zu mindern.
Am 24. Oktober haben wir sie geräumt. Folgendes Vorgehen hat sich dabei bewährt:
Ungleichmäßig ausreifende Tomaten (z.B. Grünkragen), häufig Anzeichen für Kaliummangel, sind momentan verstärkt zu beobachten. Für dieses Nährstoffmangelsymptom während der Kultur kann es
mindestens drei verschiedene Gründe geben. Der erste Grund und meist der, an den der Gärtner auch als erstes denkt, ist, dass die Kultur die über die Düngung angebotenen Nährstoffe aufgebraucht
hat und nun keine pflanzenverfügbaren Nährstoffe mehr vorhanden sind.
Im Fall von Kalium wäre das K2O, das der Pflanze in der Bodenlösung zur Verfügung stehen muss. Als Faustformel für den Kaliumbedarf einer Fruchtgemüsekultur kann man das 1,5-fache des
Stickstoffbedarfs ansetzen. Im Konkreten heißt das für die Tomate, dass pro angestrebtem kg Ertrag pro m² 3,4 g Stickstoff (N) pro m² und 5,4 g Kalium (K2O) pro m² benötigt werden. Ob das gesamte
angebotene Kalium von der Pflanze aufgebraucht ist, kann über Bodenproben festgestellt werden.
Ein weiterer Grund für das Kaliummangelsymptom kann die Wasserverteilung im Boden sein. Gerade wenn die Nährstoffe, die durch Dünger und Kompost ins Gewächshaus gebracht werden, breitflächig
ausgebracht sind und die Wasserversorgung der Tomaten nur durch Tropfschläuche realisiert wird, kann es an den Tropfstellen zu minimiertem Kaliumangebot kommen. Die Feinwurzeln, die für die
Wasser- und Nährstoffaufnahme zuständig sind, konzentrieren sich in diesem Fall auf den feuchten Boden an der Tropfstelle. Der eher trockene Bereich fern der Tropfstellen wird von den Feinwurzeln
nicht erschlossen und die hier ausgebrachten Nährstoffe dadurch nicht aufgenommen. Abhilfe schafft hier das regelmäßige Verlegen der Tropfschläuche. Wer alle zwei bis vier Wochen die
Tropfschläuche um 20-30 cm im Bestand bewegt, sorgt so für eine gleichmäßigere Bodendurchfeuchtung und ein flächendeckendes Feinwurzelsystem.
Ist ausreichend Kalium gedüngt worden und die Bodenfeuchtigkeit im Bestand gleichmäßig, kann ein weiterer Grund für Kaliummangelsymptome das Nährstoffverhältnis zueinander sein, z.B. das
Verhältnis Kalium zu Magnesium. Es sollte 3:1 angestrebt werden. Wird die Kaliumaufnahme durch die zu viel vorhandenen Magnesium-Ionen beeinträchtigt, kann die Pflanze das benötigte Kalium nicht
aufnehmen. Nach der Analyse der Nährstoffgehalte in einer Bodenprobe sollte das Verhältnis der Nährstoffe im System Gewächshaus entsprechend optimiert werden.
Autor: Tim Große Lengerich, Ökoteam LWK NRW
Quelle: Informationsdienst Ökologischer Unterglasgemüseanbau, KW 31 vom 31. Juli 2020