Tomaten

Tomaten 2017 in Medewege

Daten

Aussaat

Pflanzdatum

1. Ernte

Abstand in der Reihe

Pflanzen pro m²

Weg-Breite (Pfl zu Pfl)

Abstand zw Doppelreihe

Pozzano

 

 

 

50*75cm

 

 

Devotion 1

 

 

 

 50

 

 150 (gut)

 75 (besser 60-70)

 

Devotion 2


Statistik der Tomatenernte in kg pro Kalenderwoche

Devotion Satz 2, 2017 (Tunnel E1)

Anziehen

In Medewege bekommen wir die Tomaten als 5cm große Pflänzchen in kleinen "Zigarrenrollen" von Homann. Den ersten Satz in KW 12, den zweiten in KW 15, um sie in KW 18 und 20 zu pflanzen.

Wir topfen sie dann direkt in 13er Töpfe mit Anzuchtsubstrat, was wir zukaufen.

Mit elektrischen Heizlüftern und Minitunneln im Tunnel werden sie insbesondere nachts warm gehalten.

 


Pflanzen

Sobald der Frühjahrssalat aus den Tunneln 'raus ist, pflanzen wir die Tomaten rein. Meist Ende April (18) und Anfang Mai (20).



Rispen

In KW 33 (14.8.) haben wir die vierte Rispe von Satz 2 angefangen zu ernten.

In KW 43 (23.10.) haben wir noch die ersten Früchte der 11. Rispe von Satz 2 geerntet, bevor der Tunnel geräumt wurde.

Es wurden auch Früchte der 11. Rispe reif. Die meisten Pflanzen wurden jedoch nach der 9. Rispe geköpft. Am 23.10. (nach der letzten Ernte) waren kaum noch unreife Früchte an den Pflanzen.

An jeder Rispe werden etwa 12 Früchte reif. Die letzten Früchte von den mittleren Rispen (4-7) werden später reif als die ersten Früchte der letzten Rispen (8-11).


Reife

Die erste Ernte erfolgte am 14.7.

Blüten vom 10.8. haben wir am 20.10. geerntet (10 Wochen).

Eine Frucht mit 1,5cm Durchmesser am 10.8. wurde am 2.10. geerntet

 


Mulchen

In der zweiten Julihälfte wäre eine zweite Mulcheinbringung sinnvoll gewesen. Etwa 2-4 Wochen später hatten die Pflanzen einen Einbruch aufgrund von Nährstoffmangel.

Gegen Kulturende im feuchteren Herbst wäre ein Strohmulch eine interessante Option, um die Feuchtigkeit im Bestand zu reduzieren um so den Pilzdruck zu mindern.


Räumen

Am 24. Oktober haben wir sie geräumt. Folgendes Vorgehen hat sich dabei bewährt:

  • Pflanzen ein paar Tage vor der eigentlichen Räumung herausreißen und hängen lassen
  • Am Räumungstag Haken vom Draht nehmen, den Knoten abschneiden und so nach und nach alle Haken sauber und ordentlich in 20er-Packs zusammenschnüren
  • Die Bewässerungsrohre verstauen (alle 7m eine Person)
  • Schläuche und ggf Vliese verstauen
  • Tomatenpflanzen mit dem Schlegelmulcher häckseln
  • Die Tunnelränder mit dem Freischneider säubern
  • Spaten mit der Spatenmaschine
  • am besten 14 Tage warten, bis die zerhäckselten Tomatenreste die erste Rottephase hinter sich haben und erst dann
  • Feldsalat pflanzen

Kaliummangel

Ungleichmäßig ausreifende Tomaten (z.B. Grünkragen), häufig Anzeichen für Kaliummangel, sind momentan verstärkt zu beobachten. Für dieses Nährstoffmangelsymptom während der Kultur kann es mindestens drei verschiedene Gründe geben. Der erste Grund und meist der, an den der Gärtner auch als erstes denkt, ist, dass die Kultur die über die Düngung angebotenen Nährstoffe aufgebraucht hat und nun keine pflanzenverfügbaren Nährstoffe mehr vorhanden sind.

Im Fall von Kalium wäre das K2O, das der Pflanze in der Bodenlösung zur Verfügung stehen muss. Als Faustformel für den Kaliumbedarf einer Fruchtgemüsekultur kann man das 1,5-fache des Stickstoffbedarfs ansetzen. Im Konkreten heißt das für die Tomate, dass pro angestrebtem kg Ertrag pro m² 3,4 g Stickstoff (N) pro m² und 5,4 g Kalium (K2O) pro m² benötigt werden. Ob das gesamte angebotene Kalium von der Pflanze aufgebraucht ist, kann über Bodenproben festgestellt werden.

Ein weiterer Grund für das Kaliummangelsymptom kann die Wasserverteilung im Boden sein. Gerade wenn die Nährstoffe, die durch Dünger und Kompost ins Gewächshaus gebracht werden, breitflächig ausgebracht sind und die Wasserversorgung der Tomaten nur durch Tropfschläuche realisiert wird, kann es an den Tropfstellen zu minimiertem Kaliumangebot kommen. Die Feinwurzeln, die für die Wasser- und Nährstoffaufnahme zuständig sind, konzentrieren sich in diesem Fall auf den feuchten Boden an der Tropfstelle. Der eher trockene Bereich fern der Tropfstellen wird von den Feinwurzeln nicht erschlossen und die hier ausgebrachten Nährstoffe dadurch nicht aufgenommen. Abhilfe schafft hier das regelmäßige Verlegen der Tropfschläuche. Wer alle zwei bis vier Wochen die Tropfschläuche um 20-30 cm im Bestand bewegt, sorgt so für eine gleichmäßigere Bodendurchfeuchtung und ein flächendeckendes Feinwurzelsystem.

Ist ausreichend Kalium gedüngt worden und die Bodenfeuchtigkeit im Bestand gleichmäßig, kann ein weiterer Grund für Kaliummangelsymptome das Nährstoffverhältnis zueinander sein, z.B. das Verhältnis Kalium zu Magnesium. Es sollte 3:1 angestrebt werden. Wird die Kaliumaufnahme durch die zu viel vorhandenen Magnesium-Ionen beeinträchtigt, kann die Pflanze das benötigte Kalium nicht aufnehmen. Nach der Analyse der Nährstoffgehalte in einer Bodenprobe sollte das Verhältnis der Nährstoffe im System Gewächshaus entsprechend optimiert werden.

Autor: Tim Große Lengerich, Ökoteam LWK NRW

Quelle: Informationsdienst Ökologischer Unterglasgemüseanbau, KW 31 vom 31. Juli 2020